AMERIKA - Tagebuch - Sprinquarter

Woche vom 10.3.03
Da ja dieses Quarter nicht so anstrengend sein sollte, war am Sonntag trotzdem noch ausruhen angesagt... Dinner gab es dann gemütlich bei Chicago's (ne Pizza Bude, aber nicht so gut wie Pizza Hut). Tja und Montag dann neue Vorlesungen... Super! Technology and Culture ist schon mal witzig. Dr. Clark sieht den Kurs eher als ruhig an und daher machen wir 5 Reports über irgendwelche Technologien, die die Kultur entscheidend verändert haben. Na eine schöne Geschichtsstunde wird das. CAD/CAM wird nicht viel besser. Da gibt es allerdings ein nettes CAD Programm dazu, womit wir dann fleißig irgendwelche Teile malen dürfen. Bloß gut, daß man den Laptop auch mit in den Unterricht nehmen kann. Tja und dann hatten Micha und ich ja noch Rüdi's Auto abgekauft. Einen coolen Lincoln Mark VII LSC. Ein Auto, was man nur hier fahren kann: 1986er, 5l V8, 228PS (168kW), 415Nm, 1,6t schwer, 5,15m lang, 2 Türen, metallic blau, Sportsitze, alle elektronischen Schikanen (ESP gab's damals noch nicht, sonst wär das auch drin), Cruise Control und ein Verbrauch zum Träumen (13l/100km). Aber da ja Sprit hier nicht ganz so teuer ist... Schon ein cooles Teil. Steuern sind auch nicht so teuer, da kann man sich schon mal ein paar Indiana Nummernschilder leisten. Ach nee man kriegt ja nur eins hier... Nur Versicherung ist etwas teurer. Naja jedenfalls sind wir jetzt stolzer Besitzer dieses Autos (Photos folgen) und könnne somit immer von Fall zu Fall entscheiden, womit wir denn heute grade Lust haben zu fahren... Schon praktisch. Ansonsten war nicht viel los, das Wetter wird besser (ist das herrlich: vom Schnee in die Sonne!!!) und ich hab beschlossen mir Inline Skates zuzulegen. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan, denn in ganz Terre Haute gibt es ausser Walmart nur einen Laden mit Inline Skates und die waren auch nicht von der guten Sorte... Ach ja was ich fast vergessen habe, wir waren ja mit dem Rose-Hulman Gun Club zu einem shoot out. Jeder deutsche Sicherheitsverantwortliche hätte das auf der Stelle verboten, aber in Amerika ticken die Uhren in der Hinsicht ja bekanntlich anders. So sind wir denn ein paar Meilen gefahren und schon gab es ein nettes Grundstück mit ein paar Hügeln und Bäumen und da gab es dann ein paar relativ steile Hänge wo man drauf schießen konnte. Was konnten wir schießen? Alles. Pistolen von 0.22 bis 0.45, 9mm, Colts... was das Herz begehrt. Dann ging es weiter mit Shotguns, also Schrotflinten, darunter waren Jagdwaffen (Doppellader), pump guns... und dann hatten wir noch die Rifle section. Hier gab es dann auch die ganz kleinen (0.22) auch in halbautomatischer Ausführung, dann die etwas größeren mit 5.56mm (in allen Ausführungen...) und schließlich gute 7.62er. Ein paar Waffen davon waren auch mit Zielfernrohr ausgerüstet, was natürlich noch mehr Spaß machte. Am Nachmittag holten dann ein paar Leute auch ihre eigenen Waffen raus, (die rannten eh mit Pistole am Gürtel rum... ) und das waren dann richtige, halbautomatische moderne Kampfgewehre mit Laserpointer und eigentlich nur dadurch von richtigen Armeewaffen zu unterscheiden, daß man die Stellung F (wie Frieden oder Dauerfeuer, je nach Standpunkt...) nicht hat. Krass. Man kann halt trotzdem 30 Schuß verschießen, so schnell der Finger es erlaubt. Naja irgendwie müssen die Amis ja auf ihre 6 Waffen pro Kopf kommen... (14 in Indiana) War schon lustig und ich habe es genossen, zumal das Wetter einfach herrlich war.

Woche vom 16.3.03
Also bin ich Sonntags los um Inline Skates zu kaufen. Auf in Richtung Indianapolis, auf der US 40 war nicht viel los und so bin ich halt den langsamen Highway statt der Interstate gefahren. Die beiden Straßen ziehen sich nämlich quer durch die USA immer parallel zueinander und manchmal (so ab Kansas) ist es einfach ein und dieselbe. Jedenfalls bin ich dann nach downtown in die Circle Center Mall, wo man schöne einkaufen kann, aber natürlich keine Inline Skates... Also raus zur 38. Straße in die LaFayette Square Mall, wo man mir wenigstens sagen konnte, daß es nicht weit weg einen Gaylan's Store geben sollte, wo ich wohl ein paar Skates bekommen könnte. Nun gut, den habe ich auch gefunden und mir ein paar nette Salomon Skates gekauft. Dazu gleich noch ein paar Protektoren, denn was sich im nachhinein als sinnvoll herausstellen sollte... Tja dann wieder zurück nach Terre Haute. Einfacher gesagt als getan, auf der I-70 meldete sich nämlich plötzlich der Motor ab. Einfach so. Weder zu heiß, genug Benzin dabei, genug Öl... Hmmm. Nun gut, da hab ich dann einen freundlichen älteren Herren mit Handy angehalten und den ADAC (hier AAA) gerufen. Nun mußte man aber der Dame dort erstmal erklären, was der ADAC ist und daß ich meine Mitgliedschaft nicht in den USA erworben habe... Oh man. Der freundliche ältere Herr war dann gar nicht mehr so ganz freundlich zu der Dame vom AAA aber immerhin noch zu mir und so bin ich dann zu meinem Lincoln zurück mit der Aussicht dort 90 min auf dem Standstreifen der Interstate warten zu dürfen. Also hab ich es doch einfach mal nochmal probiert den Motor zu starten und es ging! Na schau mal einer guck. Also los und gucken wie weit wir kommen. Diesmal glatte 20 Meilen, dann war wieder Schicht im Schacht. Wieder 20min warten. 10 Meilen fahren. Diesmal hab ich es bis zur Ausfahrt 37 geschafft. Dann nochmal 5 min warten, bis zur Tankstelle fahren und dann erstmal Micha anrufen. Der war allerdings nicht da, also kam Martin mit Torsten als mentale Unterstützung und zur Not sollte Martin mich halt nach Terre Haute schleppen. Den AAA hab ich dann gecancelt und schon sind wir ohne Unterbrechung bis auf den Campus gekommen. Vorführeffekt. Naja, hoffen wir mal, daß man das reparieren kann... Wenn man die Leute hier fragt kriegt man meist was von zu warmer Elektronik (Motorsteuergerät oder Zündverteiler) oder Benzinfrühverbrennung zu hören. Wie das Thema ausgeht werde ich nächste Woche hoffentlich rauskriegen. Nun gut jedenfalls hatte ich dann so 3,5 statt 1h gebraucht. Hmpf. Am Montag haben wir dem Auto dann erstmal nen Ölwechsel für Motor und Getriebe gegönnt. Der fürs Getriebe war aber verdammt nötig... Das Öl sah so richtig schön schwarz statt des normalen hellen rot aus. Sonst verlief die Woche relativ entspannt. Mein Computer hatte auch ein paar Macken in letzter Zeit, also habe ich ihn am Freitag mal komplett erneuert. Wozu hat man eine Win XP CD... Travis hat mir vorher ncoh ne DVD mit wichtigen Dateien gebrannt, so daß ich nicht andauernd CDs wechseln mußte und schon war die Welt in Ordnung. Jetzt ist hoffentlich erstmal wieder ne Weile Ruhe. Am Sonnabend haben Micha und ich erstmal das Frogs ausprobiert. Das ist ein Restaurant im französischen Stil, was hier nichtmal boykottiert wurde. Soweit ich weiß wurde aber hier auch nix anderes boykottiert... Jedenfalls war es vorzüglich! Angenehme Atmosphäre, guter Wein (original nicht aus Kalifornien...) und super Essen. Man entdeckt doch immer wieder ein paar gute Seiten an Terre Haute. Danach sind wir nach Indy zu einer Party von Freunden und weil es uns da so gut gefiel und keiner mehr nach Hause fahren konnte, waren wir dann heute nachmittag um 2 wieder hier. Angenehmes Wochenende. Formel 1 haben wir auch geguckt... Oh man, was für ein chaotisches Rennen, zumindest der Anfang war krass. Aber lassen wir Kimi auch mal gewinnen ;) So und jetzt werde ich mir mal ein bissel Vanilla Ice Cream gönnen und die neusten Basketballergebnisse recherchieren.

Woche vom 24.3.03
Sonntag verlief dann noch ganz ruhig, ich bin ein paar mal über dem accounting Buch eingeschlafen, aber sonst war nix. Montag passierte auch nichts, Dienstag sind wir dann das erste Mal nach Bloomington zu unserer Abendklasse gefahren. Ming, ein Chinese, der auch seinen Masters macht ist gefahren. Schon gut, wenn man nicht zu oft nach vorne guckt und sieht wie dicht er auffährt... Wir waren sogar pünktlich da, aber die Stunde war dann doch etwas langweilig. Erstens hatten wir basic accounting schonmal in Magdeburg, zweitens mußten wir die Hausaufgaben schon vorher machen und wußten daher schon das meiste und dann waren da noch all die anderen graduate Studenten, die lauter Fragen stellen... Oh man. Na aber dafür ist Dr. Mason sehr unterhaltsam. Mittwoch haben wir das Auto wiedergeholt, sie haben natürlich nicht wirklich was gefunden. Es könnte der Zündverteiler sein, aber das würde wohl 150$ kosten und das muß es dann längst nicht sein... Na mal gucken. Donnerstag abend waren wir noch im Verve und es war sogar richtig voll und super gut. Freitag abend war Party im German House. Der andere Steffen hatte Geburtstag. Das war auch super! Ach ja und Freitag haben wir auch den Auftrag bekommen, die Legosteine virtuell zusammenzubauen, die wir vorher gezeichnet hatten. Schon lustig, und es funktioniert sogar. Na mal gucken, was ich bauen werde. Sonnabend wurde in der Hatfield Hall (unserem Theater) ein Musical aufgeführt. Der Rose-Drama Club spielte "Damn Yankees" quasi ein moderner Faust, wo ein Fan der Washington Senators seine Seele an den Teufel verkaufen will, damit sie die Championship gewinnen. Dafür müssen sie allerdings die New York Yankees schlagen, daher der Titel. Ach ja die Yankees wurden geschlagen, aber wir sind ja in Amerika, also konnte der Fan wieder zu seiner angeheirateten zurück und der Teufel war wieder einmal geschlagen. War aber echt gut gemacht und sehr unterhaltsam. Der Saal war sogar ausverkauft. Wir saßen auf der Empore 2. Reihe, ziemlich genial. Tja und dann war die Woche auch schon wieder rum...

Woche vom 31.3.03
Sonntag ist mal wieder nicht viel passiert... Wenn mich nicht alles täuscht haben wir basic im Kino gesehen, ein cooler Film über Drogenhandel einer Rangereinheit in Panama. Ansonsten habe ich die Woche glatt mal was zum Arbeiten bekommen. Ich soll ein Report über die optische Industrie schreiben. Wenn man dann noch wüßte, was so alles dazugehört und was nicht. Na ich werd das schon rausfinden. Am Freitag war irgendwas, aber das ist jetzt schon zu lange her... Ach nee, da war ja ne Party bei einer Fraternity in der Stadt. Das war ziemlich cool muß ich sagen. Samstag sind wir dann nach Lake City gefahren, mal wieder Terry und Patty besuchen. Gutes Essen gabs natürlich auch und so war dann mal wieder eine Woche vorbei. Ach ja ich hätte ja fast Legosteine malen vergessen. In CAD/CAM müssen wir nämlich jetzt Legosteine in SolidEdge zeichnen. Schon witzig, besonders, weil man sie dann virtuell zusammenbauen kann. Also habe ich dann eine nette Palette aus zusammengebastelt. Das schönste ist aber, daß man den Steinchen auch noch Farbe geben kann. Wenn der Kurs nicht so langweilig wäre, wär es richtig cool.

Woche vom 6.4.03
Den Sonntag haben wir ganz nett verbracht, ich habe mal wieder Orgel gespielt und am Abend sind wir dann wieder Richtung Osten nach Terre Haute gefahren. Da mußten wir dann noch fix eine halbe Seite für Dr. Mason schreiben, denn er möchte gern wissen, was wir denn so am Ventures machen. Nun denn, is ja gar kein Thema. Dienstag waren wir wieder in Bloomington, wo wir dann nach der Stunde noch in die Kilroy's Sports Bar sind. Oh man, wieder genug getrunken... Was soll's Mittwoch's können wir ja ausschlafen. Donnerstag wieder Verve, Freitag Kino (Anger Management, sehenswert!!!) und Samstag FIJI Party. Auch ziemlich lustig, aber nicht umwerfend. Das Bier war einfach schrecklich (Keystone light...) Naja, wieder eine Woche rum, die Zeit vergeht irgendwie so schnell.

Woche vom 13.4.03
Sonntag bis Dienstag mal wieder nicht viel passiert, nur ein paar Sachen für die Uni erledigen etwas arbeiten und das wars... Am Mittwoch sind dann meine Eltern angekommen. Leider sechs Stunden später als geplant, so daß sie 24h unterwegs waren. Also ging es einfach nur noch ins Hotel schlafen. Am Donnerstag hab ich ihnen dann den Campus und die Uni gezeigt, dann noch eine kurye Stadtrundfahrt durchs nicht wirklich hübsche Terre Haute und schon saßen wir im Frogs, einem super leckeren Restaurant. Das war soooooo lecker. Die Kellnerin war nur etwas überrascht, daß wir nach der Hauptmahlzeit noch nicht gleich bezahlen wollten, sondern alle noch ein Glas Wein getrunken haben, aber das ging dann schon. Dann waren sie auch schon wieder sooooooo müde. Schon anders, wenn man mit 7 Stunden Zeitverschiebung leben muß. Am Freitag hatte ich dann noch eine Stunde und dann ging's auf in die Ferien! Yeah. Micha ist nach LA geflogen und ich bin mit meinen Eltern erstmal durch das Hinterland von Indiana gefahren. Da sind wir dann glatt durch nette Gebiete gekommen, teilweise gut touristisch erschlossen, mit covered bridges und allem drum und dran. 10 Meilen weiter dann wieder nichts als plattes Land und ein riesiger Outletcenter. Auch nicht schlecht. Nach ein paar Stunden einkaufen sind wir dann hier irgendwo südlich von Indianapolis gelandet, von wo wir morgen nach New Orleans fliegen. Dann sind wir hier gegenüber noch ins Texas Roadhouse, hmmm war das lecker. Killer Ribs sind einfach was feines. Außerdem ist es einfach immmer wieder ein Erlebnis, mit so vielen Leuten, die alle Erdnüsse essen und die Schalen einfach auf den Boden schmeißen zum Beispiel. So und ich gucke jetzt noch ein wenig South Park und dann geht's schlafen.
Am Samstag ging es dann früh los, auf zum Flughafen. Als wir dann von der Interstate auf die Flughafenstraße sind, hatte der Motor erstmal Aussetzer, weil er nicht mehr genug Benzin bekommen hat. Amerikanische Technik... braucht immer ein bissel mehr von allem. Nun gut, Gepäck abliefern, Auto tanken und parken, dann ab einchecken und schon waren wir all set to go. Da hatten wir dann allerdings noch fast eine Stunde Zeit. Na kein Problem, schließlich gab es ja einen Zeitschriftenladen und dann konnte es auch schon ins Flugzeug gehen. Eine schöne kleine Boeing 737, womit es dann nach Chicago ging. Dort ein wenig gewartet und schon ging es im gleichen Flugzeugtyp nach New Orleans. Da konnte ich im Flieger sogar ein wenig schlafen, obwohl neben uns ein kleines Kind schön am Schreien war... Im Süden angekommen, haben wir uns erstmal unser Mietauto abgeholt und sind dann durch den schönen Garden District in unser Hotel gefahren, was genialerweise mittendrin liegt. Direkt an der St. Charles Ave. wo auch die halbwegs berühmten street cars fahren. Eigentlich ein Relikt aus anderen Zeiten, aber für 1.25 kommt man ganz angenehm von hier in die Innenstadt. Soweit wollten wir aber am Abend gar nicht und sind deshalb einfach ein paar Blocks weiter in ein italienisches Restaurant, wo ich eine super lecker Pizza gegessen habe, die mal definitiv nicht amerikanisch war und deswegen auch gleich flatbread genannt wurde... Herrlich. Nach einem abendlichen Spaziergang durch den Garden District mit seinen super schicken Häusern im Greek Revival Stil hieß es dann nur noch schlafen.

Woche vom 20.4.03
Hey Ostersonntag! Grund genug für die Leute aus New Orleans verschiedene Paraden abzuhalten. Der ersten sind wir quasi schon vor dem Frühstück im French Quarter begegnet. Dann gab's in einem netten Hinterhof Kaffee, Bagel mit Schinken und super leckere Cookies. Dann noch eine Runde durch's French Quarter, Bourbon Street am Tage und schon sind kam die nächste Parade vorbei. Verrückt die Leute hier. Dann sind wir runter zum Mississippi, um mal auf einem richtigen Dampfer die Weiten des Flusses zu erkunden. Gesagt getan, einschiffen auf die Natchez und los ging's. Nun ist das wirklich ein Dampfschiff, auch wenn es erst 1975 gebaut wurde. Die Kessel werden mit Diesel geheizt und die Maschine selber ist schon 50 Jahre älter als das Schiff. 1500 Passagiere passen hinauf und bei Bedarf kann man auch das ganze Schiff mieten... Erstmal ging es Stromabwärts in den Hafen. Das soll zwar der 2. größte Hafen der USA sein, aber soviel sieht man davon nicht. Hamburg macht jedenfalls einiges mehr her. Interessant waren aber die verschiedenen Häuser, die man hinter dem Ufer vorgucken sah und natürlich, was sonst noch so auf dem Fluß hin und her kreuzte. Nachdem wir auch stromaufwärts noch bis zur letzten Brücke vor dem Golf gefahren sind (die führt nach Downtown New Orleans) und festgestellt haben, dass die auch für 150ft hohe Schiffe zu unterqueren ist, haben wir dann mit viel Getöse (das gibt ein gutes Echo mit den Wolkenkratzern) wieder angelegt. Nicht schlecht. Da waren wir dann erstmal hungrig und nach einem Abstecher über den Jackson Square und den French Market sind wir dann in einem einheimischen Restaurant gelandet, wo es Cajun Food gab. Das hieß bei mir Shrimps in einer reichlich fettigen und scharfen Sauce. Hmmmmh. Meinen Eltern hat's auch geschmeckt. Dann sind wir noch durch das sich langsam füllende French Quarter geschlendert um dann mit dem street car wieder in unser Hotel zu fahren. Ach die 3. Parade hätte ich fast vergessen, die der lokale Schwulenverein veranstaltet hat. Als wir vom Dampfer kamen, sind die am Jackson Square vorbeigezogen. Da konnten die dortigen Straßenkünstler erstmal vorrübergehend einpacken...
Am Montag wollten wir dann in den Sumpf. Also erstmal ne Tour gebucht und dann sind wir aber erstmal hier im Garden District ein für die Öffentlichkeit zugängliches Haus bestaunen gegangen. Das ganze Viertel wurde so zwischen 1860 und 1875 mit super schicken Häusern nur so zugepflastert, vorzugsweise natürlich an der St. Charles Ave. So wurde denn auch das Haus in dem wir waren 1869 gebaut und wenn die Familie nicht die Möbel wegen der Depression verkaufen hätte müssen, wären die auch noch Original. Eine echt coole Villa, mit allem, was so dazugehört. Zwichsen 1931 und 41 war es auch mal deutsches Generalkonsulat. Heute kann man auch Parties dort feiern, Kleingeld vorrausgesetzt, aber es ist immer noch in Privatbesitz. Dort haben wir auch von einem Friedhof hier in der Nähe erfahren, der mich doch glatt wieder etwas an Monkey Island erinnerte. Da New Orleans nämlich eigentlich eine Insel ist, kann man seine Toten hier nicht in der Erde vergraben, da der Grundwasserspiegel abhängig vom Mississippi mal extrem zu hoch sein kann. Also sind alle Gräber überirdisch, was eine hübsche Ansammlung von schiefen Gruften und Grabplatten ergibt, darunter auch etliche mit deutscher Inschrift. Das hat den Grund, dass hier viele Deutsche landeten und blieben, auch schon als New Orleans noch französisch war. Übrigens wird hier dieses Jahr das 200jährige Jubiläum des Louisiana Purchase gefeiert, wodurch die USA eigentlich mit einem Schlag verdoppelt wurden. Nun ja lange Geschichte kurzer Sinn sind wir dann über oben erwähnte Brücke auf die Südseite des Flusses gefahren und nach rund 14 Meilen waren wir mitten im Sumpf. Dort gab es dann eine Bootstour, wo wir allerlei Vögel, Schildkröten und vor allem Alligatoren gesehen haben. Die gab es in etlichen Größen, die längste war 3,5m. Nicht schlecht, da will man nicht unbedingt nach Hühnchenfleisch riechen. Einen kleinen Alligator (50cm) mit zugebundenen Maul durften wir auch herumgeben. Beweisfoto gibt es natürlich! Dann ging es wieder zurück Richtung Stadt, dem Dinner entgegen. Das haben wir diesmal im Cheesecake Bistro eingenommen und bei mir gab es daher Spicey Chicken, wo ich endlich mal den richtigen Geschmack dieses an sich chinesischen Gerichts erkennen konnte. Im First Wock in Terre Haute ist das nicht wirklich gut zu erforschen, auch wenn es dafür dort nur 3,69 kostet.
Nun gut, am nächsten Tag sollte es dann also nach Florida gehen. Dies ging natürlich nicht ohne nochmal die Plantagen am Mississippiufer zu besuchen. Die am nächsten gelegene war dann auch gleich als Museum eingerichtet und eine nette alte Dame hat uns herumgeführt. Sehr nett, wenn man sich den Deich wegdenken würde, könnte ich da auch sehr angenehm leben. Das schöne an diesen Plantagenhäusern ist, daß sie einfach gut durchdacht sind, um das Leben in der Schwüle so angenehm wie möglich zu machen. Sehr schön sind auch die Life Oaks, (Lebenseichen), die dort überall stehen und eine Menge Schatten spenden. Dann ging es wieder Richtung Osten, an New Orleans vorbei erstmal ein Stück nördlich bis zur I-10 und dann wieder straight east. Mississippi und Alabama haben auch ein kleines Stück Küste, was die Anzahl der von uns bereisten Staaten wieder erhöhte. In Florida sind wir dann noch ein Stück weitergefahren und dann hieß es rechts abbiegen, direkt Richtung Golf. Die Straße führte dann auch gleich zwischen zwei Air Force Bases entlang und deshalb fiel uns gleich ein Air Force Armament Museum auf, was wir später dann noch besuchten. Erstmal mußten wir in Fort Walton Beach, das Hampton Inn finden, was sich aber dank Strandlage nicht als weiter schwierig erweisen sollte. Dann sind wir natürlich gleich erstmal an den Strand, herrlich!!! Perlenweißer Sand, richtig fein, schöne Wellen dazu, schöner als im Reisekatalog...
Am nächsten Morgen habe ich dann das auch gleich ausgenutzt und einen Strandlauf gemacht. Nachdem wir dann noch den ganzen Tag in der schön scheinenden Sonne gebraten haben, zwischendurch baden waren und dann wieder brieten, habe ich mir dann erstmal einen herben Sonnenbrand zugezogen, der mich dann die anderen Tage vom Sonnen abhielt. Abends waren wir dann noch ein wenig shoppen und haben lecker italienisch gegessen und dann ging es ab ins Bett. Schlafen war nicht so angenehm, weil einfach jede Bewegung irgendwie weh tat...
Donnerstag hab ich mir dann das Auto geschnappt und bin nach Pensacola gefahren, genauer zum Naval Aviation Museum. Das wiederum liegt innerhalb eines Geländes der Navy, wo ich natürlich erstmal am falschen Eingang stand. Nun gut, nachdem der nette Soldat am anderen Eingang sogar meinen Motorraum nach Sprengstoff durchsucht hatte, konnte ich mir dann alle möglichen Navyflieger angucken. Nicht schlecht! Besonders die Motoren, der WWII Flieger waren irre, riesige luftgekühlte 28 Zylinder zum Beispiel, wo einfach 4 7-Zylinder Sternmotoren hintereinandergereiht wurden. Dann konnte ich mir natürlich auch einen IMAX Film über die Blue Angels nicht entgehen lassen. Das sind die Kunstflieger der Navy, unterwegs in F-18s. Atemberaubend! Dann ging es wieder zurück nach Fort Walton und dann Eltern einsammeln und weiter Richtung Osten zu einem großen Outlet. Der war dann auch richtig gut, so daß ich mal wieder ein paar vernünftige Klamotten mehr habe. Dann sind wir noch zu Applebee's was aber nicht so wirklich überragend war.
Am nächsten Tag hab ich dann mal nix gemacht, nur gelesen und geschlafen. Meine Eltern hatte ich nochmal einkaufen geschickt und abends waren wir dann bei Olive Garden, was wieder sehr sehr lecker war. So müßte man einfach immer leben können...
Geht natürlich nicht und so sind wir am Samstag wieder in unser Auto gestiegen und erstmal zum oben erwähnten Air Force Armament Museum gefahren. Nicht schlecht, was da alles so rumstand, B-52, SR-71, B-17, F-16, F-15, AA-10 (eins meiner Lieblingsflugzeuge) und was sonst alles so noch flog und Air Force Waffen tragen konnte. Tomahawk Missles sind wirklich ziemlich groß, aber es gibt ja auch noch andere gefährlich ausssehende Geschosse. Da musste ich natürlich auch eine ganze Menge Fotos machen. Dann ging es weiter, erstmal bis Tallahassee, der State Capital von Florida. Dort haben wir aber nur getankt um dann Richtung Nordosten gen Georgia zu fahren. Herrlich sumpfige Landschaft mit ewig vielen Plantagen, wovon aber quasi nur noch die Gebäude erhalten sind. Im Zentrum dieser Gegend steht Thomasville, ein bezauberndes Städtchen. Warum man in dieser Gegend aber Läden findet, wo keine Preisschilder dran sind erklärt sich aus der Tatsache, daß sie Wintersitz der vielen Reichen aus dem Norden ist. Diese haben sich nämlich in den ehemaligen Plantagenhäusern einquartiert. Ein einziges davon ist zu besichtigen, was aber bei unserem Glück leider geschlossen war. Grund hierfür war ein Ball, aus Anlaß des alljährlichen Rosenfestes. Nun gut, wir bekamen aber sogar noch eine kleine Führung durchs Museum in der Stadt. Dann ging es noch weiter Richtung Norden, bis kurz vor Macon, GA.
Dort haben wir uns dann am Sonntag erstmal die Überreste einer alten Indianersiedlung angeschaut, wobei die Indianer relativ fortschrittlich waren, aber dann doch von der Armee vertrieben wurden. Ich glaube hier hat so fast jeder Stamm seinen Trail of Tears. Dann haben wir noch das größte Haus der Stadt besucht, was sich ein fortschrittlicher Mensch mit zu viel Geld 1860 hat bauen lassen, komplett mit Zentralheizung, Ventilationssystem, Rohrpost und fließend Wasser, was zu dieser Zeit doch sehr ungewöhnlich war. Da könnte ich auch leben, wenn die vielen Besucher doch nicht wären... Nun ja, dann ging es flugs nach Atlanta, wo wir die Male Family besuchten.


Woche vom .03


Woche vom .03

Woche vom .03

Woche vom .03

Woche vom .03

Winterbreak in Colorado

HOME